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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Erkennen gefälschter Schlagstempel, insbesondere Lasergravuren

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10.06.25, 16:23:59

stavblue0815

geändert von: joehau - Gestern, 17:50:44

Hallo zusammen,

mit dem Wachstum der Sammlung habe ich mir natürlich auch verbastelte Stücke eingefangen,
die wir im Forum besprochen haben. Nun, diese ärgerlichen Rückschläge sind hier
für den Interessierten dokumentiert. Jetzt möchte ich mich mit diesem Beitrag einer
speziellen "Bastelei" widmen: der Fälschung von Stempeln, insbesondere der Lasergravur.
Viele Stücke wie zum Beispiel Aushilfsseitengewehre charakterisieren ja nicht nur
Aptierungen, sondern auch oft nur Stempel. Truppenstempel allgemein werten ein Stück
ebenfalls auf. Da scheint die Versuchung groß, mit einer Lasergravur den Profit leicht
zu erhöhen.

Ich habe Fotos angehängt: das erste zeigt eine Lasergravur, die folgenden von
geschlagenen Truppenstempeln: Ich erkenne zwei Unterschiede:

1. die Lasergravur auf dem ersten Foto raspelt quasi nur an der Oberfläche und hat keinerlei Tiefe.
Das muss allerdings nicht sein: Lasergravuren können laut Recherche auch Millimetertiefe
erreichen. Im Gegensatz zu der Lasergravur hinterlassen geschlagene Stempel,
speziell bei den Punkten – Bild 2 - runde Einbuchtungen.

2. der Laser lässt die angrenzende Oberfläche unberührt. Der Stempel verdrängt mit dem
Aufschlag am Stück Material nach außen, sodass kleine erstarrte Wellen, Ausbuchtungen
entlang der Einbuchtungen verlaufen – Bild 3.
Bei stark rostigen und/oder verputzten Stücken – Bild 4 bis 6 - sind diese Effekte schwer zu erkennen.

Liege ich mit diesen Annahmen richtig, und was können die Experten dazu ergänzend sagen?
Ich habe die Fotos daher schräg aufgenommen, um diese Effekte besser ins Bild einfangen
zu können. Jetzt habe ich in dem bekannten Nachbarforum gelesen, dass auch schon
Schlagstempel gefälscht und sogar nachgemachte Abnahmestempel auf Stücke geschlagen
werden. Bei diesen Methoden helfen diese obig vorgestellten Ansätze natürlich wenig.
Allerdings sind die mir bekannten gefälschten Abnahmestempel selbst für einen Anfänger
wie mich (noch?) relativ leicht zu erkennen. Die Frage lautet, wie weit ist
dieses Unwesen mit nachgemachten Schlagstempeln schon gediehen?


Beste Grüße
Ferdinand
Gestern, 19:48:32

Josef

geändert von: joehau - Gestern, 20:27:24

Es ist über die Jahre zu einem ernsthaften Problem geworden. Gerade bei den Aushilfsseitengewehren.
Es werden Abnahmen, Truppenstempel und Besitzstempel gerade bei Messinggriffen geschlagen.
Optisch oft erst mit der Lupe zu erkennen. Aber dann hat man sie ja oft schon zu hause
ohne Rückgaberecht.

Grüße Josef
Gestern, 20:25:36

joehau

geändert von: joehau - Gestern, 20:31:02

Du kannst davon ausgehen, dass alle Stempel in Polen neu hergestellt werden.
Gestern, 20:37:45

Ulan13

geändert von: Ulan13 - Gestern, 20:38:18

Mit einem Satz Originalstempel, die auch gehadelt werden und etwas Geschick sind sämtliche Abnahmen, Truppenstempel, etc. zu fälschen! Und zwar so, daß diese Fälschungen nur mit den aufwändigsten und teuersten Analysemethoden festzustellen sind (Die den Wert des Stückes locker übersteigen können!). Mit der Lupe ist da nichts zu machen. Ich kann auch Stempelstellen so altern, daß kein Unterschied zu originalen besteht. Und zumeist hat man ja nur mehr oder weniger gute Bilder des Stückes. Kein Händler/Verkäufer wird das Teil für eine Analyse zur Verfügung stellen, besonders weil z.T. ja Material entnommen wird.
Heute, 09:27:13

stavblue0815

Zitat von Josef:

Optisch oft erst mit der Lupe zu erkennen.


Worauf achtest Du bei der Untersuchung mit der Lupe? Bei Stempeln auf Eisen könnte ich mir noch vorstellen z.B. nach kleinen Rostnarben zu suchen, aber bei Messinggriffen, worauf achtest Du da? Oder geht es dann um die Ausführung - also, wenn beispielweise eine Ziffer aus einer zeitlich anderen Epoche aufgeschlagen wurde? Hast Du Beispiele? Gerne auch per PN.


Beste Grüße und vielen Dank

Ferdinand
 
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