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M1824 Inf.-Faschinenmesser Baden

original Thema anzeigen

 
12.01.10, 14:58:00

Kemira

geändert von: joehau - 01.09.21, 22:20:09

Hallo miteinander, möchte hier ein weiteres Faschinenmesser von mir vorstellen. Badisches Faschinenmesser M 1824. Für mich interessant sind die Stempel an dem Stück, wobei ich hier noch Fragen hätte.
Das Griffstück ist gestempelt 5.R.8.86.. und hat auf dem Knopf des Parierstückes noch die Zahl 19. Auf der Oberseite des Parierstückes sind weitere Stempel, leider etwas verputzt und dadurch unleserlich. Zu erkennen ist noch ein V. und darunter ein I oder 1 sowie zwei Zahlen die ev. 35 sein können.
Auf der Klinge die badische Punze und daneben ein überkrontes S.
Das Mundblech ist gestempelt 4.R.?.186 und darunter ein H oder K.
Diese Stück ist von der Parierstange "dünner" als ein weiteres badisches M 1824. Hat das was mit einer früheren Fertigung oder normalen Toleranzen zu tun?
Danke und Gruß

Karl-Heinz
12.01.10, 14:59:31

Kemira

Hier noch weitere Bilder.
13.01.10, 12:06:31

ulfberth

Hallo Karl-Heinz,

ich hatte gehofft, daß Corrado 26 sind zum Thema äußern würde. Er dürfte bei Baden trittfester sein als ich. Daher die folgenden Angaben auch nur unter Vorbehalt.

Die frühen FM sind m. W. in der Tat leichter und auch bei der Parierstange dünner gefertigt als spätere Ausführungen.

Vermutlich wurde die Form der Truppenstempel nach 1850 auf die preussische Form geändert. Nach dem Desaster der Revolution von 1849 erfolgte ab diesen Zeitpunkt nämlich die Neuorganisation der badischen Armee nach preußischem Vorbild. Dies könnte dann auch ein Zeitpunkt für eine neue (preussische) Stempelform gewesen sein.

Das kursive „H“ halte ich, vor allem wenn ich vergleichbare Stempel auf badischen Schußwaffen betrachte, für einen Abnahmestempel.

Gruß

ulfberth
21.01.10, 20:02:32

Kemira

Hallo Rolf, erstmal Danke für die Info.
Das 5. Infanterue Regiment war 1861 in Durlach und ab 1869 in Freiburg staioniert, das war der Stempel auf dem Parierstück.
Das 4. war 1852 in Konstanz, 1869 in Rastatt und 1872 in Mülhausen stationiert, so dem Buch "Unter dem Greifen" entnommen.
Wäre schon interessant zu erfahren wie die 2 Teile zusammengekommen sind, aber das wird deren Geheimnis bleiben.
Ich denke auch, dass das Stück ein frühes noch mit der alten Bestempelung und dann nach preussischem Muster umgestempelt wurde. Alte Stempel dürfte die Zahl 19 auf dem Endstück der Parierstange und der leider unkomplette Stempel auf der Parierstangenoberseite sein. Kann ein Forummitgliede hierzu was sagen ??

Danke und Gruß


Karl-Heinz

Karl_heinz
22.01.10, 16:02:46

corrado26

Das 4. Infanterie-Regiment wurde errichtet am 22. Oktober 1852 und hatte Bestand bis 1918.
Das 5. Infanterie-Regiment wurde errichtet am 16. Februar 1861 und hatte ebenfalls Bestand bis 1918.

Laut badischer Kriegsministerialverfügung vom 4.2.1839 hatten die Regimenter folgende Bezeichnung:

IRI., IRII., IRIII..
Diese Bezeichnung wurde später vereinfacht, indem man das "IR" wegließ und nur noch die römischen Zahlen zur Regimentsbezeichnung verwendete, im vorliegenden Fall das "V." des 5. Infanterieregiments.
Daraus folgt, dass dieser Stempel deutlich älter ist, als der Scheidenstempel "4." und Parierstangenstempel "5.", die beide erst nach der Militärkonvention mit Preußen nach dem Krieg 1870/71 entsprechend der preußischen Stempelvorschrift geschlagen wurden.

Interessant dürfte sein, dass die oben genannte Verfügung anordnete, dass die Faschinenmesser auf den Kopf der Angelvernietung das badische Wappen, den Zeughaus-Kontrollstempel aufgeschlagen bekommen sollten. Weiter war angeordnet, dass die Faschinenmesser die fortlaufende Numkmer von 1 bis 70 auf die Mitte des Seitenblechs eingeschlagen bekommen sollten.

Der Stempel "H" kursiv ist mir von badischen Waffen nicht bekannt, der Kontrollstempel "S" unter Stern in wappenförmiger Kartusche steht vermutlich für den ehemals in St.Blasien tätigen Kontrolleur Andreas Schmidt aus Todtmoss, welcher später wohl im Zeughaus Karlsruhe beschäftigt war.
Gruß
corrado26
22.01.10, 16:43:33

Kemira

Hallo und Danke corrao26 für die für mich interessante Auskunft für den "Baden".
Habe nachgeschaut, auf der Angelvernietung ist kein Stempel vorhanden.


Gruß

Karl-Heinz
07.07.16, 20:45:04

mario

geändert von: mario - 07.07.16, 20:47:15

Zitat von corrado26:

Laut badischer Kriegsministerialverfügung vom 4.2.1839 hatten die Regimenter folgende Bezeichnung:

IRI., IRII., IRIII..
Diese Bezeichnung wurde später vereinfacht, indem man das "IR" wegließ und nur noch die römischen Zahlen zur Regimentsbezeichnung verwendete

corrado26


so etwa?
Gruß Mario
08.07.16, 07:28:26

corrado26

Wenn das ein badisches Stück ist, dann ja.
corrado26
08.07.16, 08:06:32

mario

geändert von: mario - 14.07.16, 17:04:02

Das ist die Frage!

Es ist keine badische Punze auf dem Stück zu sehen.



Zitat von corrado26:
Weiter war angeordnet, dass die Faschinenmesser die fortlaufende Numkmer von 1 bis 70 auf die Mitte des Seitenblechs eingeschlagen bekommen sollten.
corrado26


Vielleicht auch auf den Endknopf?
Oben sieht man eine 61 und bei dem Teil eine 68.
Ist mir auf den M1887 noch nicht aufgefallen.

Gruß Mario
08.07.16, 13:28:17

corrado26

Man sollte sich vielleichrt davon frei machen, zu glauben, dass unten alles so gemacht wurde wie man es oben angeordnet hat. Das war nicht nur damals so, sondern ist heute absolut nicht anders.
corrado26
 
 
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