Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Offiziersgeschenke aus zwei Jahrhunderten.
Bearbeitet von Alexander Jordan, Dietmar Raksch und Ulrich Schiers. Herausgegeben von der Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums. Rastatt 2015.
Offiziersgeschenke waren im langen 19. Jahrhundert fester Bestandteil der sozialen ‚Militärkultur‘. Der Beginn von Geschenken an Offiziere lässt sich bis ins erste Viertel des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Meist wurden damals beliebte und verdiente ausscheidende Offiziere von ihren Kameraden mit einem Geschenk aus dem Regiment verabschiedet. Aber auch Dienstjubiläen und runde Geburtstage wurden mit solchen Geschenken gewürdigt. Besonders die solventen Regimenter, wie etwa die Garde-Regimenter oder Kavallerie-Regimenter, in denen viele Adlige ihren Dienst taten, brauchten größere finanzielle Mittel, um solche teils sehr kostspieligen Offiziersgeschenke anfertigen zu lassen. Aus dieser Frühzeit sind einige Geschenke meist in Form von Silberpokalen oder Silberhumpen bekannt. Erst nach 1870 tauchten Offiziersgeschenke in anderen Formen, wie etwa von silbernen Tabletts, Schalen, Präsentierbrettern, Bechern, Geschenksäbeln, Büsten und Statuetten auf.
Die Ausstellung im Wehrgeschichtlichen Museum und der Begleitband widmen sich erstmals diesem fast vergessenen Thema der Militär- und Gesellschaftsgeschichte. Es wird ein breiter Querschnitt von kunsthandwerklich bedeutenden Offiziersgeschenken aus zwei Jahrhunderten gezeigt.
Die Blankwaffen stellen eine ganz besondere Form der Geschenke dar und werden im Begleitband zur Ausstellung in einem eigenen 28seitigen Aufsatz präsentiert.
Kavallerie-Löwenkopf-Ehrensäbel Kurfürstentum Hessen
Kavallerie-Offizier-Interimsäbel von 1844 Preussen
Kavallerie-Offiziersäbel Hannover
Infanterie-Offizier-Degen n/A für die Marineinfanterie
Augusta Degen
etc. etc.
Das Heft umfasst rund 163 Seiten und beinhaltet neben einem einführenden Aufsatz in die Thematik der Offiziersgeschenke einen Katalogteil, in dem herausragende Objekte näher dargestellt werden.
165 Seiten, ca. 210 Abbildungen
€14.90 zuzüglich Porto.
Bezugsquelle
Anmerkung: Die Stücke stammen zum größten Teil aus Privatsammlungen und werden in dieser Form vermutlich nie wieder zusammen kommen. Hier lohnt der Besuch des WGM - lt. Dr. Jordan denkt man über eine Verlängerung der Ausstellung nach - und/oder der Erwerb des Katalogs. Die sehr gut recherchierten Texte zu den einzelnen Exponaten sprechen ebenfalls für die sorgfältige Ausstellungsplanung!