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sindri

(User)

hallo forumsgemeinde,
ich hab beim entrümpeln vom keller einen degengriff gefunden. leider ist er in einem sehr schlechtem zustand, die klinge ist wohl abgebrochen und sehr rostig. auf der noch vorhandenen klinge ist das firmenlogo bzw. der schriftzug von pet.dan.krebs solingen zu erkenne und unter der parierstange ist ein eingestanztes ss logo noch etwas zu erkennen. nachdem ich etwas im internet rumgeschaut habe denke ich es handelt sich um ein polizeiführer degen. ich würde gerne wissen ob er ratsam wäre den degen von einer fachfirma wiederherstellen zu lassen, wenn sowas geht oder ob ihr mir davon abraten würdet. ich kenne mich mit blankwaffen überhaupt nicht aus und freue mich auf eure antworten.

27.02.12, 19:46:56

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo sindri,

willkommen im Forum. Die Erhaltung des Griffes erscheint hervorragend zu sein. Meistens sind ja gerade diese vermurkst.

Manchmal bekommt man Ersatzteilspender angeboten, dann kann man die Klinge wechseln, wenn man unbedingt mag. Ich würde an deiner Stelle nichts über's Knie brechen.

Gruß,
Thomas

27.02.12, 20:21:38

ulfberth

(Moderator)

Polizei-Unterführerdegen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
27.02.12, 22:26:45

limone

(Super-Moderator)

Ich denke, das hängt von der individuellen Betrachtungsweise ab. Ein solches "Reststück" ist natürlich kein "kompletter" Degen, aber ein authentisches Stück Geschichte.

Das heißt, ein Zeitrelikt, dass im Laufe der Jahrzehnte "etwas erlebt" hat und, so wie es ist, auch davon "erzählt".

Möchte man jetzt einen "kompletten" Degen besitzen und ergänzt oder verbessert an diesem Stück, erhält man einen Mischmasch und die Authentizität ist dahin; dann ist es ein "Degen, wie damals geführt", aber nicht mehr ein "damals geführter Degen".

Man muss wissen, was man will und dann, nach persönlichem Empfinden, entscheiden. Einen "Königsweg" gibt es nicht; ich neige dazu, Dinge möglichst im Ursprungszustand zu belassen, das heißt: Wenn ich einen kompletten Degen haben möchte, versuche ich, einen solchen zu bekommen und nicht, ein Reststück dazu zu machen. Der "Graben der Verschütteten" (Tranchée des Baionettes) bei Verdun (Fort Douaumont) würde deutlich an Authentizität verlieren, wenn man die Bajonette auf den aus dem Erdreich ragenden Gewehren blank poliern würde.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
27.02.12, 22:51:18

sindri

(User)

danke für eure antworten, ja der griff ist tatsächlich in einem guten zustand, sieht auch nicht bearbeitet aus. hilfreich ist auch die information das es sich um einen polizei unterführerdegen handelt, wie erwähnt habe ich da nicht so viel ahnung von. ich bin halt noch unentschlossen was ich mit dem guten stück machen soll. so an die wand hängen wohl eher weniger, zumal ich auch nichts über die geschichte des stückes sagen kann, ob die klinge im kampf abgebrochen ist oder erst vor 2 jahren als wer damit rumgespielt hat. an die wand hängen, in einen schaukasten stellen oder doch verkaufen? was würdet ihr denn machen wenn ihr sowas finden würdet? so viele fragen.
auf jedenfall fühle ich mich hier schonmal gut aufgehoben, tolles forum, schnelle antworten.

28.02.12, 08:09:16

Zietenhusar

(Supporter)

An die Wand hängen würde ich sowas auch nicht, aber das ist Ansichtssache und nicht maßgeblich. Dann eher in eine Schublade legen, immer darauf bedacht, daß das anhängende Portepee keinen Schaden nimmt.

Wenn man selbst kein Interesse dafür hat, bietet sich der direkte Verkauf an. Um einer Frage nach den eventuellen Wert zu umgehen, empfehle ich, diesen dem potentiellen Käufer selbst bestimmenzu lassen, indem man das Stück in eine Auktion gibt.
Es bringt hin und wieder was, wenn man es in den dafür geeigneten Foren in die Verkaufsrubriken stellt, entweder mit einem selbstbestimmten Preis, oder auf Angebote wartend und persönlich verhandelt.

Gruß,
Thomas

28.02.12, 09:59:42

excalibur

(Moderator)

hallo. falls du dich für nen verkauf entscheiden solltest, würde ich überhaupt nichts rumputzen. ich selbst würde ihn sowieso so lassen.

28.02.12, 13:21:52

sindri

(User)

danke für euren hilfreichen beiträge. ich habe noch etwas gefunden wobei ihr mir vieleicht auch noch behilflich sein könntet. ich habe eine erkennungsmarke aus zink mit original band gefunden, nachdem ich mich etwas im i-net umgeschaut habe hab ich herraus gefunden das der inschrift nach der besitzer kommandant der gendarmerie arnsberg war. jetzt meine frage könnte es sein das es auch der besitzer des degens war? ich kenne mich mit den diensträngen nicht so aus, also wäre ein kommandant in einer position einen unterführer degen zu bekommen. langsam wird die sache spannend, an verkaufen denke ich z.zt. garnicht, überlege mir schon nen nettes plätzchen in meinem haus für die sachen. es wäre toll wenn ich da noch, mit eurer hilfe, einen zusammenhang finden würde.

02.03.12, 15:34:17

ulfberth

(Moderator)

Vielleicht einmal zum näheren Verständnis. Der Träger war ein Unteroffiziers- bzw. Portepeeunteroffiziersdienstgrad.


D. Ausstattung mit Seitenwaffen
1. Es haben zu tragen:
...
c) den SS-Polizeidegen (Unterführerdegen) die Hauptwachtmeister und die Verwaltungsbeamten der Ordnungspolizei im Range der Hauptwachtmeister.
Außerdem dürfen diesen tragen:
die Beamten der Ordnungspolizei vom Revier-(Bezirks-) Oberwachtmeister abwärts nach einer Gesamtdienstzeit (Militär- und Polizeidienstzeit) von neun Jahren und die Beamten der Ordnungspolizei vom Revier-(Bezirks-) Oberwachtmeister abwärts, die als ehemalige Angehörige der Wehrmacht oder der Landespolizei zum Tragen der Offiziersseitenwaffe berechtigt waren,

Die Stelle des Offiziers im Landjägerbezirk Arnsberg war mit einem Oberstleutnant (Grenznähe zu Holland) besetzt. Hierbei dürfte sich auch später bei der Gendarmerie nur unwesentliches geändert haben.

Als Leiter der Ortspolizei etc. kann ich mir den Träger in einer Kleinstadt mit rund 15.000 Einwohnern nur schlecht vorstellen. Hier könnte aber eine Anfrage beim Stadtarchiv weiterhelfen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
02.03.12, 19:11:40

joehau

(Mitglied)

Zitat von sindri:
... der inschrift nach der besitzer kommandant der gendarmerie arnsberg war...


Möglicherweise hast Du die Inschrift der Erkennungsmarke fehlinterpretiert.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf einer Erkennungsmarke der Rang oder
die Dienststellung des Trägers gestempelt ist. Zeig sie doch mal.

20.02.14, 18:41:13
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