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ulfberth

(Moderator)

Der hier auf einer Scheide des KD98 befindliche Stempel „P1.S.23“ dürfte für den am 2. August 1914 aufgestellten Scheinwerferzug Nr. 1 des Pionier-Bataillons Fürst Radziwill (‚Ostpreußisches) Nr. 1 stehen.

Bereits 1912 wurde bei den vielen Pionierbataillonen jeweils ein Scheinwerferzug errichtet. Die Scheinwerfer wurden bei Kriegsbeginn fast nur als Vorfeldbeleuchtung verwendet. Auch die damit nicht zu verwechselnden Scheinwerferzüge der Flugabwehr wurden von Pionieren bedient, gelangten aber später zu den Luftstreitkräften.

Die Züge hatten einen Etat von 2 Offizieren, 39 Unteroffiziere und Mannschaften, 28 Pferde, 2 leichte Scheinwerfer, 2 Geräte- und 1 Futterwagen.

Das Bild eines solchen Zuges befindet sich auf DIESER Website.

Gruß

ulfberth






www.seitengewehr.de
13.03.16, 00:00:57

ulfberth

(Moderator)

Hier zum Vergleich einmal die Stempelweise der Scheinwerferabteilung.


www.seitengewehr.de
13.03.16, 12:38:27

ulfberth

(Moderator)

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch eine andere Deutung des oben genannten Stempels von "Gottscho1914"

Hallo Rolf ,

den von Dir im Deutschen Blankwaffenforum , unter Fachbegriffe & Abnahmestempel ,

- Scheinwerferzug Pionier-Bataillon Nr. 1

vorgestellten Truppenstempel :


“ P 1. S. 23. “

sieht für mich anders aus

Pi. S. 23.



Es könnte ein Reichswehr-Truppenstempel sein.

Pionier-Schule , Waffe Nr. 23

Siehe H.Dv.464 Teil 1 , Berlin 1924 , Seite 12

Kommandobehörden oder Truppenteil Abkürzung

Pionier-Schule ..... Pi.S.


Siehe Gliederung und Standorte des Reichsheeres und der Reichsmarine, Nach dem Stand vom Herbst 1929,

Seite 32 , Waffenschulen


Gruß Jens





www.seitengewehr.de
29.05.16, 18:07:54

mario

(Administrator)

Und was hat der Rolf geantwortet?
Sowas wie "Pioniere und KD"?
Gruß Mario



123
29.05.16, 19:04:35

Gottscho1914

(Moderator)

Hallo Mario ,

Rolf wird sich diesbezüglich sicher noch äußern.

Bei beiden Deutungen handelt es sich um die "Pioniere" .

Auch der Kavalleriedegen 89 wurde anfangs bei der Reichswehr weiterverwendet.

Siehe Adolf Schlicht , Jürgen Kraus " Die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres 1919-1932" , Seite 238

- Mannschaftssäbel

Die Kavallerie des Reichsheeres trug zunächst die vielfältigen , aus dem Weltkrieg übernommenen Muster an Kavalleriedegen und - säbeln weiter ,

bis eine Vfg. v. 22.2.1920 den weit verbreiteten Kavalleriedegen 89 ausscheiden ließ.


Gruß Jens

29.05.16, 20:07:16

mario

(Administrator)

Hallo Jens,
ich habe dieses Buch nicht.
Da wird doch aber nichts anderes stehen als auf dem angehängten Bild.
Pioniere waren doch keine Kavallerie. Berittene!?
Gruß Mario


123
29.05.16, 20:22:38

ulfberth

(Moderator)

Hallo Mario,

ich würde die Angelegenheit hier nicht zur Diskussion stellen, wenn ich die Meinung eines von mir geschätzten Kollegen als unrealistisch abtun würde. lachen

Der fehlende Punkt nach dem "P" läßt sich nicht wegdiskutieren. Wobei der i-Punkt für mich nicht wirklich eindeutig als ein solcher erkennbar ist. Aber das mag jeder anders interpretieren.

Und damit haben wir dann zwei Richtungen:
a) Weltkriegsstempel
b) Reichswehrstempel

Hätte die Scheide denn nun auch einen dazugehörigen Degen, wäre über einen "1920er Stempel" die Bestimmung sicherlich leichter. Nun stammt diese Scheide aber aus einer alten belgischen Sammlung und hat vermutlich seit 1918 das Land nicht verlassen. Nur, dies ist dies allein (m)eine Annahme - und keine Tatsache! Ansonsten spricht vieles für den Hinweis von Jens mit der Reichswehr.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
30.05.16, 00:02:17

Zietenhusar

(Supporter)

Ich gestehe, auf dem ersten Blick auch ein i zu erkennen.
Die Erwähnung der Herkunft dieser Waffe und die Vermutung über ihre aus dem Verkehr Ziehung, scheint die Schreibweise aber zur Version in der Themenüberschrift zu lenken.

Zitat von mario:
Da wird doch aber nichts anderes stehen als auf dem angehängten Bild.
Allein beim RR 3 (Rathenow und Stendal) wurden nach 1919 ausschließlich Artillerie-Mannschaftssäbel übernommen. Zwar ist der Artilleriesäbel auch für Berittene, widerspricht dennoch der ministeriellen Anordnung. Mehr oder weniger entschärfend ist der letzte Satz unter Punkt II, mit dem Wortlaut "Entgültige Bestimmung über die Bewaffnung der Kavallerie bleibt vorbehalten." Ich vermute deshalb, dass es bei anderen Waffengattungen auch nicht ganz nach Logik ging. Demzufolge sind diese ministeriellen Schriften aus dieser Zeit wohl mit Vorsicht zu genießen.

Ein interessantes Thema!

Gruß,
Thomas

30.05.16, 05:59:05

Gottscho1914

(Moderator)


Hallo ,

es besteht auch die Möglichkeit , das die Scheide erst nach 1945 nach Belgien gelangt ist.

Gruß Jens

30.05.16, 22:32:28

ulfberth

(Moderator)

Hier noch einmal zur Verdeutlichung der Stempel in einer größeren Aufnahme. Dieser läßt sich rechts oben am Bild mit dem kleinen Kästchen nochmals vergrößern.

In der Scheide steckt nunmehr ein bayerischer Degen, was auf die Bestimmung des Truppenstempeln ja keinen Einfluß hat. Grundsätzlich wird im 1912er preußischen und bayerischen Waffenetat den Scheinwerferzügen etc. jeweils der Artillerie-Säbel zugeschrieben.

Wie bereits oben erwähnt, ist die Deutung mit Pionier-Schule durchaus denkbar.



Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
31.05.16, 00:03:54
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