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Thema: Kavallerie-Offiziersäbel um 1795 (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=6615)


Geschrieben von: corrado26 am: 09.08.16, 15:12:31
Landgräflich hessischer Kavallerie-Offiziersäbel um 1795

Tombakgefäß mit diagonal gerilltem Ebenholzgriff. Handbügel steht senkrecht auf der Parierstange. Parierstange mit beidseitigen, langovalen Mitteleisen. Griffkappe nach französischem Vorbild mit abgeflachtem Abschluss. Gebogene Rückenklinge mit Spitze im Rücken. Auf dem Klingenrücken Reste einer Herstellersignatur "Jean de....". Das Gefäß war noch nie geöffnet. Ohne Scheide
Gesamtlänge 933mm, Klingenlänge 813mm, Pfeilhöhe 62mm, Gewicht 735g
Klingenmonogramm beidseitig "LL X" unter Krone über "HESSEN".

Es handelt sich um einen ehemals französischen Offiziersäbel der leichten Kavallerie aus der Konsulatszeit oder dem 1. Kaiserreich, dessen Klinge mit hessischen Insignien versehen wurde.
Das Monogramm steht für Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt, welcher im Jahr 1790 den Darmstädter Thron bestieg und sofort nach seinem Regierungsantritt bedeutende Änderungen in der Militärorganisation seiner Armee anordnete. So entstand als oberste Militärinstanz das "Hochfürstliche Kriegskolleg" und das 1. und 2. Leib-Grenadier-Bataillon wurde aufgestellt. Dazu kam ein zunächst 3 Eskadrons starkes Chevaulegers-Regiment. Einem Offizier dieser TRuppe dürfte der abgebildete Säbel zuzurechnen sein.