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limone

(Super-Moderator)

Gewehr 88 - Kommissionsgewehr

Auf der linken Seite des Oberringes quer gestempelt: 149.R.12.48.
12. Kp. des 6. Westpreußischen Infanterieregiments Nr. 149, aufgestellt 1897, Garnison des III. Bataillons: Deutsch-Krone, Rest des Regimentes: Schneidemühl

Hergestellt: DANZIG 1891

Abnahmestempel auf jeder Schraube und viele Stempel, mit denen ich nichts anzufangen weiß - einen Teil habe ich fotografiert.

Um die Geschichte des Gewehres ranken einige Anekdoten und Skandale, so der Berliner „Judenflinten-Skandal“. Nähere Informationen hierzu z.B. hier oder bei Wikipedia.

Grüße Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
04.06.08, 22:55:14

limone

(Super-Moderator)

...


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
04.06.08, 22:57:26

limone

(Super-Moderator)

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04.06.08, 22:58:11

limone

(Super-Moderator)

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04.06.08, 22:59:27

limone

(Super-Moderator)

Das Gewehr 88 im Einsatz.


Grüße

Carsten


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29.10.10, 21:43:12

corrado26

(Super-Moderator)

Zitat von limone:

Um die Geschichte des Gewehres ranken einige Anekdoten und Skandale, so der Berliner „Judenflinten-Skandal“.


Mich wundert, dass man den Begriff "Judenflinte" in unserem Staat überhaupt noch verwenden darf. Sicherlich ist auch die Verwendung dieses Begriffs politisch völlig daneben und deswegen unkorrekt. Ich vermute, es müsste wohl eher "Gewehr mit vermutetem Migrationshintergrund" heißen!? Dabei dürfte diese Kategorisierung dem Stück zweifellos zu hoher Reputation verhelfen und für steigende Marktwerte sorgen................ cool
GRuß
corrado26

30.10.10, 18:07:23

limone

(Super-Moderator)

"Judenflinten-Skandal" war die zeitgenössische Bezeichnung; der Gerichtsprozess war damals unter diesem Titel Tagesgespräch, dokumentiert u.a. bei:

Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung. Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Jüngstvergangenheit. Eingeleitet von Justizrat Dr. Sello, Berlin 1911-1921, Band 1, S. 137-150.

Heutzutage würde von der Tagespresse wahrscheinlich eine andere Überschrift gefunden.

DIE ZEIT 2004/03 zum Thema:

"Im Jahr 1892 kommt es zum »Judenflinten«-Skandal, ein Zeichen für den aufkeimenden Antisemitismus dieser Jahre. Der Lehrer Hermann Ahlwardt beschuldigt die Firma Loewe in einem Pamphlet, die Kampfkraft der deutschen Soldaten durch schlecht fabrizierte Waffen zu sabotieren. Es kommt zum Prozess, den die Loewes gewinnen. Ahlwardt wird zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und muss die Flugschrift und ihre Druckplatten vernichten. Dennoch stellt die Ausgründung der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) aus der Ludwig Loewe AG auch eine Reaktion auf die Ahlwardt-Affäre dar: Der Name der Familie Loewe wird aus dem Firmennamen entfernt. Die DWM wird zum Hauptproduzenten der Parabellum-Pistole von Georg Luger. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird sich jeder SS-Mann aus Hollywood auf der Leinwand durch das Tragen der Luger als Bösewicht ausweisen. Die Waffe wird zur Nazi-Ikone – da haben ihre Hersteller schon ihren gesamten Besitz verloren. So schlägt die Weltgeschichte ihre seltsamen Haken."

>Der gesamte Artikel im ZEIT-Online-Archiv<

Der Wikipedia-Beitrag zum Gewehr 88 wurde im März 2009 bereinigt, die Affäre findet sich jetzt in der Diskussions-Sparte.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
30.10.10, 19:20:50

leila100

(Mitglied)

Hallo,

anfangs war die Gewehr-Prüfungs-Komission sehr stolz auf das G88. Es stellte sich aber schnell heraus, dass es ein schlechtes Gewehr war (wie im Beitrag von Carsten ausführlich beschrieben).
Der schlimmsten Unfälle geschahen wohl durch die
Rohrkrepierer. Der Fehler hierfür wurde zunächst nicht gefunden.
Erst viel später fand man herraus, das die Läufe etwas zu
eng waren.
Das G88 wurde von dem G98 (Mauser-Konstruktion) abgelöst.

Zu der Bestempelung:
Jedes bewegliche Teil wurde gestempelt.
Mit der Seriennummer und (nicht immer) mit dem Abnahmestempel. Bei den kleineren Teilen wurden nur die letzten zwei Ziffern der Seriennummer eingeschlagen.
Das hier vorgestellte Stück ist nicht nummerngleich.
Die Stempel auf der Hülse sind zum Teil von Frankonia-
Versandhaus (Hirschgeweih), neue Beschußstempel, Abnahmestempel, Seriennummer (vierstellig)
Vermutlich ist der Stempel auf dem Magazinblech ein
Hersteller-Monogramm.

Gruß
Ingo




31.10.10, 19:27:47

ulfberth

(Moderator)

Das Hirschgeweih ist das Beschußzeichen Ulm und Orion der Handelsname des damaligen Zeughauses HEGE * in Überlingen.

Das Gewehr ist nicht das Gewehr 88, sondern das Modell 88/05. Neu war hierbei die Halterung für den Ladestreifen, Ausfräsung zum herunter drücken der Patronen in das Magazin und am Hülsenkopf für die Verwendung der neuen S-Patrone sowie weitere Änderungen am Magazinschacht und Visier.

Gruß

ulfberth

* Danke für den Hinweis. zwinkern


www.seitengewehr.de
31.10.10, 20:03:47

limone

(Super-Moderator)

Zitat von ulfberth:
...für die Verwendung der neuen S-Patrone...


Daher der Stempel "S" auf der Hülse?

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
31.10.10, 20:10:45
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