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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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thüringer

(Mitglied)

Hallo,
hier stelle ich das Seitengewehr 98 vor.
Die Maße: Gesamtlänge mit Scheide: rund 675mm
Gesamtlänge SG: rund 652mm
Klingenlänge: 520mm Klingenbreite;Stärke: rund 20mm; 6,5mm;

Unterschiede zwischen SG98 alter Art - SG98 neuer Art:
einteilige Griffschale ------ zweiteile Griffschale
32,5mm Griffkopf-Breite-------35,2mm Griffkopf-Breite
Die anderen Maße sind gleich, die Gesamtlänge kann eventuell variieren, wenn das Scheidenleder schrumpft.
Das SG98a.A. hat als Hersteller SIMSON & Co SUHL, auf allen Teilen sehr kleine Abnahmestempel "S" mit Krone, keine Jahreszahl, die Nummer 8614 auf dem Griffrücken. Da die klinge vorschriftsmäßig geschärft wurde, nehem ich einen Einsatz im WK1 an.
Das SG98n.A. hat die Abnahme W06 und ERFURT unter Krone. Die Majuskel kann ich als "B" deuten. Der Truppenstempel sagt aus: 2.Thür.Inf Regiment Nr.32 ,7.Kompanie, 15.Waffe. Der Stempel der Scheide K.K.1.73 kann nicht eindeutig geklärt werden.(Vermutung: Kraftfahr-Kolonne).

SG98 alter Art


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
04.11.07, 19:34:57

thüringer

(Mitglied)

Vergleich Alter Art---Neuer Art
Abnahme W06 ERFURT
Regimentsstempel
Bis bald
Roland


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
04.11.07, 19:36:56

KiBuch

(verstorben)

Vielen Dank Roland, wirklich schöne Stücke.

Bis bald, Michael

04.11.07, 19:47:42

Zietenhusar

(Supporter)

Beschreibung und Behandlung des Seitengewehr 98.*

Das aufgepflanzte Seitengewehr macht das Gewehr zur Stoßwaffe für den Nahkampf.
Das Seitengewehr besteht aus Klinge mit Griff und Scheide.
Die Klinge, mit Steckrücken, ist auf beiden Seiten mit einer flachen Hohlkehle versehen. Bei einem Teil der Seitengewehre trägt der Rücken eine doppelgezahnte Säge.
Der Griff, welcher vom Griffkopf bis zur Parierstange mit Holz bekleidet ist, dient zur Handhabung und mittels des im Griffkopf eingefertigten Kastens mit Haltestift, Haltestiftmutter und Haltefeder zum aufpflanzen der Waffe auf das Gewehr. Am unteren Ende ist er durchlocht, um das Entfernen von Schmutz aus seinen hohlen Teilen zu ermöglichen.

Die aus Leder gefertigte Scheide ist mit Mundblech - mit Haken und Federvorrichtung - und Ortband versehen.

Die für das Gewehr gegebenen allgemeinen Regeln für die Reinigung finden sinnmäßige Anwendung.
Staub, Nässe und Schmutz im hohlen Teil des Griffes sind mit Holzspan und Lappen zu entfernen.
Die Klinge darf beim Abwischen nicht aufgestützt, sondern muß in der Hand gehalten werden.
Ist Nässe in die Scheide gedrungen, so ist das Wasser auszugießen und die Scheide zum völligen Trocknen - jedoch nicht an zu warmen Orten - aufzuhängen. Erscheint das Abnehmen des Ortbandes nötig, so hat dieses durch den Büchsenmacher zu erfolgen.
Scheiden und Beschläge dürfen nur bei vollständig eingesteckter Klinge gereinigt werden.
Bei der Aufbewahrung ist die Klinge in der Scheide zu belassen.
Das Aufpflanzen des Seitengewehrs bei aufgesetztem Mündungsschoner ist verboten.

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* Vom Seitengewehr 98 ist ein älteres und ein neueres Muster vorhanden, bei diesen sind an Stelle des Holzgriffs zwei Holzschalen getreten, und sind daher Angel mit Griffkopf entsprechend breiter.
Außerdem ist das Gefäß in die Mittellinie der Scheide gebracht durch Veränderung der Lage der Einstecköffnung in der Deckplatte, der Lappen der Feder an der Federvorrichtung und des Lochs für den Klingenkopf in der Parierstange.

Quelle: "Der Unteroffizier und Unteroffizierschüler als Lehrer im Dienstunterricht"
von Weberstedt (Hauptmann im Füsilier-Regiment Nr. 36), Leipzig 1915

17.11.08, 13:30:29

Zietenhusar

(Supporter)

Bild oben: Das Seitengewehr 98
Die Klinge, mit Steckenrücken, ist auf beiden Seiten mit einer flachen Hohlkehle versehen. Bei einem Teil der Seitengewehre trägt der Rücken eine doppeltgezahnte Säge.
Der Griff, der vom Griffkopf bis zur Parierstange mit Holz bekleidet ist, dient zur handhabung, und mittels des im Griffkopf eingefertigten Kastens mit Haltestift, Haltestiftmutter und Haltefeder zum Aufpflanzen der Waffe auf das Gewehr. Am unteren Ende ist der Griff durchlocht, um das Entfernen von Schmutz aus seinem hohlen Teil zu ermöglichen.
Die Scheide ist aus Leder gefertigt, ist mit Mundblech - mit Haken und Federvorrichtung - und Ortband versehen.
(Quelle: "Dienstunterricht des Deutschen Infanteristen", 1909)

Bild mittig: Das Seitengewehr aufgepflanzt
(Quelle: "Dienstunterricht für den Infanteristen des Deutschen Heeres", 1916)

Bild rechts: Das Seitengewehr innerhalb der Schrankordung (Aufbewahrung im Spind); => unten links
(Quelle: "Dienstunterricht für den Infanteristen des Deutschen Heeres", 1916)

05.02.09, 21:52:55

Zietenhusar

(Supporter)

Bild links: Beschreibung der Teile
Bild rechts: Seitengewehr-Griffkopf von oben


"Die Lederscheide ist, wenn die Grundfarbe gelitten hat, mit Lederappretur zu schwärzen und nach dem Trocknen mit einem wollenen Lappen, in welchem Schwarzwachs - Helmwachs - verrieben ist, durch leichtes Reiben nachzubehandeln. Lederfette, wie z. B. Guttalin, dürfen nicht verwendet werden, weil sie das Leder weich machen.
Die Behandlung der Scheiden darf nur mit eingesteckter Klinge erfolgen."

05.02.09, 22:06:44

Michael04

(verstorben)

Danke für das Vorstellen,sauber erarbeitet.
Grüße Michael

06.02.09, 00:40:22

limone

(Super-Moderator)

Das Seitengewehr 98 ("lang") im Jahr 1913 auf dem Schießplatz Dönche bei Kassel (heute Naherholungsgebiet und Standort der "DOCUMENTA URBANA"), schön zu sehen bei dem sitzenden Schreiber; die Träger wahrscheinlich vom IR 83 oder 167.

Auf dem zweiten Bild im Hintergrund zwei Husaren, vermutlich HR 14.


Grüße

Carsten


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29.10.12, 08:26:50
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