B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

corrado26

(Super-Moderator)

Grenadiersäbel aus der Regierungszeit von Fürstbischof und Kurfürst Clemens August 1719-1761

Gegossenes Tombakgefäß mit Knauf in Form eines Löwenkopfs, herzförmigem, symmetrischem Stichblatt mit Randwulst und Parierstange, die in den Handbügel übergeht. Belederte Griffhülse mit gedrillter Kupferdrahtwicklung und oberem und unterem Griffring. Gebogene Rückenklinge mit beidseitigem Zug und am Ort beidseitiger Schneide. Terzseitig bekröntes Monogramm „CA“, quartseitig bekröntes Wappenschild
Die Klinge ist 32 mm breit und 635 mm lang. Die Pfeilhöhe beträgt 20 mm, Gesamtlänge 780 mm, Gewicht 477 g.

Der vorgestellte Säbel (ohne Scheide) dürfte, wenn man das Monogramm am Knauf nach Flämig, Monogramme auf Münzen und Medaillen auflöst, dem Bistum Münster unter Fürstbischof Clemens August von Bayern, 1719-1761 zuzuordnen sein.
Er war Bischof von Regensburg (1716–1719), Münster (1719-1761), Hildesheim (1724–1761), Paderborn (1719–1761) und Osnabrück (1728–1761) sowie Erzbischof und Kurfürst von Köln (1723–1761); weiterhin Propst von Altötting (1715–1722) und Hochmeister des Deutschen Ordens (1732–1761).

Seit 1650 gab es im Fürstbistum Münster stehende Truppen. Ab Anfang des 18. Jahrhunderts gliederten sie sich in sieben Infanterie- und zwei Kavallerieregimenter sowie eine kleine Artillerietruppe.
Häufig genug waren sie in unterschiedlicher Stärke und aus unterschiedlicher Motivation in den Auseinandersetzungen der Ära der Kabinettskriege eingesetzt, zuletzt im Siebenjährigen Krieg! Auf Betreiben der Landstände,
denen eine derartige Zahl von Truppen schon lange als Dorn im Auge erschien, wurde das Münsteraner Militär nach dem Tode des Kurfürsten Clemens August reduziert. So verblieben dem Fürstbistum nach 1767 nominell noch vier Infanterieregimenter, ein als Kavallerie bezeichnetes Dragonerregiment sowie unverändert die kleine Artillerietruppe.
Einem der bis 1767 existierenden Infanterieregimenter muss der hier gezeigte Säbel zugerechnet werden.

Literatur
Dieter Zeigert, Die münsterschen Truppen und ihre Übernahme in das preußische Heer 1802/1803,


26.02.20, 17:12:15
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder