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Ulfhednar

(User)

Hallo zusammen,
anbei die Einzelteile eines in den 1990ern auf der Stuttgarter Blankwaffen Messe erworbenen Stückes.
Es wurde damals als original Katzbalger Anfang 17 Jhd.(30 jähriger Krieg) verkauft. Daran habe ich inzwischen doch erhebliche Zweifel.
Die Klinge ist 72cm lang, jedoch gekürzt, könnte ca. 8-10cm länger gewesen sein, da Klingenstärke am Ort 2,2mm beträgt.
Breite der Klinge 3,8cm. Die Klinge ist handgeschmiedet.
Das angeblich dazugehörende Katzbalger Gefäß hat leichte Rostnarben. Dachte zuerst dieses ist zu einfach gefertigt, habe aber ein identisches Gefäß an einem Museumsstück entdeckt.
Irgendwie ist so alles drin tatsächlich gekürztes Reiterschwert im Katzbalgefäß? Aus 2 originalen zusammengesetztes nicht zusammengehöriges Stück oder komplett Historismus?

Über eure Meinungen hierzu freue ich mich

16.03.21, 21:15:10

Ulfhednar

(User)

P.S.: Gesamtansicht der Klinge folgt

16.03.21, 21:22:52

Ulfhednar

(User)

hier noch die fehlenden Bilder der Gesamtansicht.

17.03.21, 14:12:31

corrado26

(Super-Moderator)

Zumindest die Parierstange ist nach meinem Dafürhalten sicherlich neu. An originalen Stücken ist die Spiraldekoration nicht durch Schnitt oder Gravur entstanden,sondern durch Torsion des glühenden Eisens. Das Letzte der drei Fotos zeigt ein neueres Stück! Die Unterschiede sind offensichtlich.

17.03.21, 14:31:20

Ulfhednar

(User)

Hallo Corrado,

leider nicht so einfach, es gibt museale Stücke die keine gewundene Parierstange haben, auf den angehängten Bildern ist ein angeblich original Katzbalger eines Museums abgebildet.

17.03.21, 20:42:01

Zietenhusar

(Supporter)

Ganz schwieriges Thema. Für den Laien scheinen alle Katzbalger gleich aussehen, aber im Detail betrachtet habe ich noch keinen "in Serie" gefertigten gesehen. Es sind alles Unikate und so gesehen muss jede Waffe für sich betrachtet werden.

Ob die Klinge gekürzt wurde ist fraglich. Am runden Ort würde ich es nicht festmachen. Aber die Klingengeometrie der letzten 10-15cm sieht schon etwas "verdächtig" aus. Eventuell kann man es am Auslauf der Hohlkehle zum Klingenort hin erkennen?

Gruß,
Thomas

18.03.21, 05:27:30

Ulfhednar

(User)

Hallo Thomas, mit dem schwierig gebe ich dir mehr als recht! Zumal im 30 jährigen Krieg evtl auch das eine oder andere mal zusammengestellt wurde , was eigentlich nicht original zusammengehört. Die Angel ist übrigens neu, die alte war abgebrochen. Die Hohlkehle ist handgeschmiedet und endet, soweit ich das beurteilen kann, ordnungsgemäß ausgeschmiedet.

18.03.21, 13:28:37

Ulfhednar

(User)

P.s. Habe bei einem Auktionär mal einen vor Ort angesehen, originale Klinge, relativ dünn, sehr leicht und vom Korrosionszustand gut. Das Gefäß hätte ich ebenso sofort als ebenso original akzeptiert, laut Auktionär aber Historismus. Allerdings prima gemacht.

18.03.21, 13:33:28

Zietenhusar

(Supporter)

Gerade auf meiner Festplatte gefunden, Katzbalger im Klingenmuseum Solingen, fotografiert 09.2019.

28.03.21, 07:29:39

excalibur

(Moderator)

hallo. ja, schwierige thema. es hat sicherlich tordierte und geschnittene gefäße gegeben, wobei meiner meinung nach, die geschnittenen eher die überhand haben dürften. von den bildern her noch schwerer zu beurteilen, als in natura. die klingenform mit der fehlschärfe sieht ja nicht schlecht aus, aber die hohlkehle ist schon etwas suspekt. hab ich so fürs späte 15. frühe 16.jhdt. noch nicht gesehen. muss aber nichts heißen. vorallem war der katzbalger zu zu dieser zeit in mode (spätes 15./frühes 16.jhdt.). also wenn jemand einen katzbalger als original anfang des 17 jhdt./ 30 j. krieg (1618-48) verkauft, dann kann man schon ein wenig nachdenklich werden.

24.04.21, 11:32:30
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