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schanzer

(Mitglied)

Guten Morgen,
diesen Säbel könnte ich erwerben, er wurde in einem anderen Forum als Preußischer Infanterie Offizierssäbel M1849 oder Mecklenburger Dragoner bestimmt.
Hersteller/Verkäufer: Mohr&Speyer Berlin Eisenhauer-Klinge
Habe in gekauft, weil er mir irgendwie gefällt
Wer kann etwas zu der Herstellermarke sagen?

Ist es ein Preuße oder ein Mecklenburger, oder vielleicht ganz was anderes?

Gesamtlänge mit Scheide: ca. 102 cm
ohne Scheide: ca.101 cm
Klingenlänge; 87,5 cm
Klingenbreite:29 mm

16.07.23, 07:24:24

schanzer

(Mitglied)

noch ein paar Bilder

16.07.23, 07:26:23

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag schanzer,
Sie zeigen einen schönen Mecklenburger Dragoneroffizier-Säbel. Sein preussisches Gegenstück, der Säbel für berittene Infanterieoffiziere (M1849), hat keine Griffkappenlappen und die strahlenförmige Verzierung auf der Griffkappe ist weiter „heruntergezogen“.
In die Fehlschärfe der Klinge ist m.E. das Warenzeichen von Clemen & Jung, Solingen geschlagen.
Gruss
Preussen


16.07.23, 08:58:01

fritz1888

(Moderator)

Interessantes Stück. Gab es Mecklenburger mit drei Spangen?

16.07.23, 12:24:11

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag fritz 1888,
das ist eine gute Frage, die ich mit Ja beantworten möchte, ohne dass ich das allerdings belegen kann.
Ich komme zu dieser Aussage, da sich vor Jahren in meiner Sammlung ein preussischen Säbel für berittene Infanterieoffiziere (M 1849) mit Ligatur FWR und ‘Preussenadler‘ auf der Klinger befand der ebenfalls drei Spangen hatte. Abgebildet bei Hermann Historica, Auktion vom 18.-19. November 2019, Los Nr. 4746.
Gruss
Preussen


16.07.23, 13:30:56

schanzer

(Mitglied)

Danke Preussen Meister

Kann man auch noch sagen wie lange das Teil geführt wurde?

Gruß schanzer

16.07.23, 17:40:22

fritz1888

(Moderator)

Ohne den Säbel jetzt schlecht machen zu wollen - ich hätte ihn ja auch fast gekauft - aber er fällt für mich zwischen zwei Stühle.

Fangen wir mit der Option an, die auch schon in einem anderen Forum diskutiert wurde: Mecklenburg.

Der reguläre Kavallerie-Offizier-Säbel für Mecklenburg stimmt mit diesem Säbel in der Verzierung der Griffkappe und auch den Griffkappenlappen überein. Allerdings hat dieser Säbel 3 Spangen, der „reguläre Mecklenburger“ aber nur 2. Nicht auszuschließen, dass ein ganz vorsichtiger mecklenburgische Offizier sich gesagt hat, 3 sind besser als 2.
Meck1
Meck2

Wie Preussen schon geschrieben hat, gab es auch in Preußen Abweichungen vom Stahlkorbsäbel, aber dazu unten mehr. Denn ich will erst einmal bei Mecklenburg bleiben, denn ich habe diesen Beitrag gefunden:
Gendarmerie

Auch hier weicht schanzers Stück etwas ab, da es Griffkappenlappen hat, aber immerhin die 3 Spangen stimmen. Eventuell nahm man das aber bei der Gendarmerie nicht ganz so streng und man kann man über die fehlenden Griffkappenlappen hinwegsehen. Reine Spekulation.

Also es wäre gar nicht so abwegig, den Säbel wegen seiner Form irgendwie nach Mecklenburg zu verorten, aber es ist bis jetzt kein eindeutiger Treffer.

Das bringt uns zum „zweiten Stuhl“. Es könnte sich um einen sogenannten Kampagne-Säbel handeln: Eine A.K.O. vom 23. Oktober 1808 erklärte: „Im Kriege wird es den Offizieren nachgesehen, wenn sie mit Seitengewehren bewaffnet sind, wie sie selbige erhalten können oder wie sie glauben, dass sie am meisten zum Gebrauche geeignet sind.“ Das bedeutete, dass sich Offiziere eine Gefechtswaffe zulegen konnten oder ihre reguläre Waffe mit einem Anschraubkorb versehen konnten. Neben einem Kavallerie-Offiziersäbel boten Solingen und damit die Offiziers-Ausstatter andere Alternativen, sich einen Säbel mit kräftiger Klinge und schützendem Gefäß auszurüsten und hier haben wie potentielle Kandidaten schon besprochen:
Kampagne-Säbel1
Kampagne-Säbel2


Es könnte sich also auch durchaus um solch einen Kampagne-Säbel handeln, den sich ein (nicht-mecklenburgischer) Offizier gekauft hat. Das würde wieder für Preussens Beitrag sprechen, dass es eben auch Stücke mit mehr als nur 2 Spangen gibt. Allerdings finden wir auf schanzers Säbel keinerlei Anzeichen, die auf Preußen oder Mecklenburg oder irgendein anderes Land hinweisen.

Das sind nur 2.5 potentielle Thesen, aber es gibt sicher noch mehr.

Auch wenn er sich nicht eindeutig zuordnen lässt, bleibt es ein schöner Säbel.

Glückwunsch & viele Grüße,

Peter


16.07.23, 17:53:22

schanzer

(Mitglied)

Danke fritz1888 Meister
Für mich ein schöner Säbel,der mich schon in der Vorstellung im Militaria-Fundforum angesprochen hat.
Leider oder "Gott sei Dank" war er da unbezahlbar, später in egun war der Preis für mich akzeptabel freuen
Für mich ein schöner Kavallerie Offizierssäbel,vielleicht kann man in ja eines Tages doch noch einen Land zuordnen.

Gruß
schanzer






16.07.23, 18:22:42

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag Peter,
danke für Deine Ausführungen denen ich mich gerne anschliesse.
Zitat von fritz1888:
Allerdings finden wir auf schanzers Säbel keinerlei Anzeichen, die auf Preußen oder Mecklenburg oder irgendein anderes Land hinweisen.
Das stimmt natürlich - auch wenn wir den Verkäufer Mohr & Speyer in Berlin benannt haben.
Zitat von fritz1888:
Auch wenn er sich nicht eindeutig zuordnen lässt, bleibt es ein schöner Säbel.
Und das stimmt unzweifelhaft natürlich auch!
Gruss
Preussen


16.07.23, 21:51:25

ulfberth

(Moderator)

Läßt sich noch feststellen, welche Farbe die Fingerschlaufe hatte?

Dies ist durch den Berliner Händler zwar nicht völlig aussagekräftig, könnte aber trotzdem ein Fingerzeig sein.

Gruß

ulfberth


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17.07.23, 00:17:05
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