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Ulan13

(Mitglied)

Hier habe ich ein Werkzeug in der Art eines Querbeils oder Dechsels, dessen Funktion und Herkunft ich nicht kenne, obgleich in einen Verdacht habe.
Der Vorbesitzer hat es aus einem ehemaligen Bahngebäude, das auf Abbruch stand. Es befand sich dort im Keller.
Daher evtl. eine Nutzung bei der Eisenbahn abzuleiten, liegt nahe. Nun zur Funktion:
Der Stiel ist mit einem Querschnitt von 2x3,2cm recht dünn, was eine Verwendung als Beil meines Erachtens ausschließt. Die Schneide weist außerdem Gebrauchsspuren auf, die auf Kontakt mit Metall schließen lassen. Ein regelrechter Grat ist entstanden. Daher würde ich eine Verwendung in Verbindung mit Holz verneinen.
Nun habe ich irgendwann einmal in einem Film oder einem Vdeo gesehen, wie zur Winterszeit Bahnarbeiter bei einem Stop (um Kohle in den Tender zu füllen oder Wasser in den Tank), die vereisten Bremsen des Zuges freischlugen. Daran mußte ich denken, als ich das Teil sah. Zumndest würde Abnutzung und Dimensionierung dazu passen. Aber, wie gesagt, es ist nur eine Hypothese!
Vielleicht hat ja jemand so etwas schon einmal gesehen und weiß Näheres?
Die Maße sind:
l. ca. 60cm
Kopf: ca. 15cm
Schneide ca. 6,5cm

Ach ja, als Waffe macht das gute Stück auch eine prima Figur! lachen lachen

Grüße vom Ulanen

25.12.23, 19:17:32

Ulan13

(Mitglied)

Hier noch ein paar Bilder...

25.12.23, 19:19:03

Zietenhusar

(Supporter)

Ich würde den Dechsel unterstreichen.
In den letzen Tagen habe ich in einem internationalen Werkzeuginteressentenkreis ( lachen ) dieses dort als Adze bezeichnete Werkzeug öfter gesehen.
Verwenden kann man es vielfältig. Mir fehlt noch einer im Bestand.

Gruß,
Thomas

25.12.23, 19:53:01

Josef

(Mitglied)

Hallo !

Umgangssprachlich nennt man dieses Werkzeug in meiner Gegend "Böschhack". Ein Rodungswerzeug.

Grüße Josef

25.12.23, 20:04:21

Ulan13

(Mitglied)

Thomas und Josef, vielen Dank schon mal soweit, dann wird das schon ein Dechsel sein. Was mich, wie gesagt, aufstützig macht, ist die geringe Dicke des Stieles. Also einen Wurzelstock will ich damit nicht aushacken, das packt er nicht. Wenn ich bei der Länge ordentlich zuhaue, hätte ich Angst vor Bruch, desgleichen wenn ich ihn als Hebel ansetzen wollte. Der Kopf ist wohl auch von unten in den Stiel eingeführt, oben ist er nicht verkeilt.
Wie auch immer, ich werde mal den Grat auf der Schneide wegfeilen, selbige schärfen und dann mal schauen, wozu ich das Teil verwenden kann...

@Josef: "Böschhack" sagt ja schon, wozu das Teil taugt. In welcher Region heißt das so?

@Thomas: Wenn ich noch einen irgendwo finde, bekommst Du ihn! lachen Ich habe mal "Adze" gegoogelt und bekam das: Adze lachen lachen lachen

25.12.23, 21:19:43

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von Ulan13:
Ich habe mal "Adze" gegoogelt und bekam das: Adze lachen lachen lachen

Hehe lachen

Apropos Stiel: Wenn der aus dem richtigen Holz ist, kann er auch etwas schlanker sein.

25.12.23, 23:09:45

Ulan13

(Mitglied)

Auf jeden Fall liegt er gut in der Hand. cool

25.12.23, 23:49:57

Josef

(Mitglied)

Den Begriff Böschhack kenne ich aus dem Vogtländischen. Da wurden die Grasnarbe und Flachwurzler entfernt.

26.12.23, 09:56:07

Ulan13

(Mitglied)

Vogtland, ok. Ich finde das immer sehr interessant, wie die Sachen in den verschiedenen Regionen heißen. Gerade diese mundartlichen Bezeichnungen gehen ja immer mehr verloren, was sehr schade ist. Daher vielen Dank, Josef, für diese Benennung!

26.12.23, 12:17:32
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